Protokoll
85. Sitzung des Beirates für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg
11. September 2024, Haus der Jugend Kirchdorf
Beginn 18.30 Uhr, Ende 20.40 Uhr
Tagesordnung
TOP 1: Begrüßung, Feststellung der Beschlussfähigkeit
TOP 2: Ergänzungen zur Tagesordnung, Protokoll vom 05.06.2024
TOP 3: Bericht des Vorstandes
TOP 4: Vorstellung Kulturzentrum Honigfabrik
TOP 5: Drei Anträge auf Mittel aus dem Verfügungsfonds
TOP 6: Empfehlungsvorlage (Grundreinigung der Fußgängerbrücke beim S-Bahnhof Wilhelmsburg (Muharrem-Acar-Brücke)
Top 7: Angebote Bildungszentrum Tor zur Welt
Top 8: Aktuelles aus den Quartieren
Top 9: Rückmeldungen aus dem Bezirksamt
Top 10: Rückmeldungen aus dem Regionalausschuss
Top 11: Termine / Sonstiges
TOP 1: Begrüßung, Feststellung der Beschlussfähigkeit
Herr Holler eröffnet die 85. Sitzung des Beirates für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg. Es sind Vertreterinnen und Vertreter aus acht, später neun Quartieren anwesend, damit ist der Beirat beschlussfähig. Ebenso nimmt ein Vertreter einer Partei (CDU) an der Sitzung teil. Herr Holler bedankt sich ausdrücklich beim Haus der Jugend Kirchdorf für die Bereitstellung der Räumlichkeiten. Frau Prgomelja begrüßt als Leiterin des Hauses der Jugend Kirchdorf ebenfalls die Anwesenden und gibt einen kurzen Überblick über die Angebote des Hauses: Das Haus der Jugend wird ganztätig genutzt. In der Zeit von 8.00 bis 14.00 Uhr finden ins-besondere verschiedene Angebote durch Kooperationen mit und von Schulen statt. Der Nachmittag bis 20.00 Uhr bietet Raum für „klassische“ Angebote der Jugendsozialarbeit. Darüber hinaus ist das Haus eng vernetzt mit diversen Einrichtungen, Trägern und weiteren Angeboten im näheren Umfeld und in Wilhelmsburg insgesamt. Anschließend führt Herr Holler durch die heutige Sitzung.
TOP 2: Ergänzungen zur Tagesordnung, Protokoll vom 05.06.2024
Es gibt keine Anmerkungen zum Protokoll vom 05.06.2024, damit ist das Protokoll verab-schiedet. Ebenfalls wird die Tagesordnung entsprechend des Vorschlages angenommen.
TOP 3: Bericht des Vorstandes
Herr Holler informiert über die Aktivitäten des Vorstandes:
¬ Info-Stand Stübenplatz: Der Vorstand möchte Ende September / Anfang Oktober 2024 erneut an einem Samstag einen Info-Stand auf dem Stübenplatz durchführen, um über die Beiratsarbeit zu informieren und für Mitarbeit zu werben. Interessiert an einer Beteili-gung zeigen sich Frau Sauer, Frau Senicar, Herr Holler, Herr Kaya und Herr Türker. Wei-tere interessierte Mitglieder sind immer willkommen! plankontor wird zeitnah eine Doodle-Abfrage für einen Termin durchführen.
TOP 4: Vorstellung Kulturzentrum Honigfabrik
Frau Schulz (Leitung Honigfabrik e.V.) stellt die Honigfabrik vor und gibt einen Überblick über die Angebotsstruktur:
- Die Honigfabrik wurde 1906 als Margarine- und Fett-Fabrik gebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg beheimatete das Gebäude verschiedene Gewerke, u.a. eine Firma in der Honig abgefüllt wurde. So erhielt die Honigfabrik ihren heutigen Namen. Seit 1976 gab es Bestrebungen in Wilhelmsburg ein Soziokulturzentrum zu etablieren mit Kunst, Musik, Theater und Werkstätten. Die Geschichte der heutigen Honigfabrik begann mit einer Hausbesetzung (zunächst eines anderen Gebäudes in der Nähe), an die sich öffentlichen Diskussionen, Demonstrationen und schließlich Verhandlungen anschlossen.
- Heutzutage bietet die Honigfabrik auf einer Gesamtfläche von annähernd 2.000 Quadratmetern künstlerische Freiräume, bildet aus, ist politisch-zivilgesellschaftlich organisiert, selbstverwaltet und vernetzt in Deutschland und Europa (u.a. mit Akteuren in Frankreich, Griechenland und seit kürzerer Zeit auch mit welchen aus Lettland).
- Das Jahr 2023 war u.a. auch geprägt durch einen verstärkten Generationenwechsel, da viele langjährige Mitstreiterinnen und Mitstreiter, die teilweise seit den Gründungstagen dabei waren, sich nach und nach zurückgezogen haben.
- Ein bedeutendes Standbein sind die Selbsthilfe-Werkstätten, die von Ehrenamtlichen geführt werden; Töpferei (derzeit geschlossen, da der Anschluss an das Fernwärmenetz erfolgt), Holzwerkstatt, Metallwerkstatt, Kfz-Halle mit Zweirad- und Fahrradselbsthilfe und die Bootshalle.
- Die Werkstätten werden von den Betreiber:innen-Gruppen selbständig geführt. Für die Werkstätten gilt das 3/3-Prinzip: 1.) Eigene Projekte umsetzen, 2.) Wissenstransfer / offene Werkstätten für den Stadtteil und die Honigfabrik und 3.) Kleinere Aufträge bearbeiten, sofern die Akteure ein offiziell zugelassenes Gewerbe betreiben.
- In der Honigfabrik gibt es darüber hinaus vier Ateliers, mit jeweils drei Künstlerinnen und Künstlern. Die Nutzung ist für die Künstlerinnen und Künstler auf drei Jahre begrenzt, in denen nur die anfallenden Betriebskosten und keine Miete gezahlt werden muss. In den Ateliers gilt analog zu den Werkstätten das 3/3-Prinzip.
- Es gibt viele Projekte und Initiativen aus dem Wilhelmsburger Umfeld, die die Räumlichkeiten der Honigfabrik nutzen und beispielsweise Quigong-, Meditations-, Ballett- oder Yoga-Kurse anbieten. Für die Nutzung der Räumlichkeiten zahlen die Anbietenden jeweils einen als angemessen empfundenen Preis.
- Die Honigfabrik führt darüber hinaus Zielgruppenarbeit beispielsweise mit Kindern und Seniorinnen und Senioren durch. In der Arbeit mit Kindern sind die Angebote offen, freiwillig und selbstgestaltet, so dass auch eigene Ideen und Ziele verwirklicht werden können. Für Seniorinnen und Senioren bestehen verschiedenste Angebote, u.a. Bewegung für Körper und Geist, Oldstars Online oder Qigong im Sitzen. Für den Bereich der Senior:innen-Kultur konnte vor 1 ½ Jahren die zuständige Stelle neu besetzt werden, so dass viele neue Projekte wie ein Chor, „Lang lebe Vinyl“ oder Kooperationen mit weiteren Institutionen aufgebaut und vertieft wurden.
- Das Projekt Miromente bietet Kinderbuch-Klassiker aus der ganzen Welt in den jeweiligen Landessprachen an, und spiegelt so die kulturelle Vielfalt des Stadtteils wider.
- Die Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg und Hafen ist Teil der Honigfabrik. Sie bietet u.a. Informationen zur Stadtteilgeschichte mit einem umfangreichen Archiv, organisiert und führt Rundgänge durch und konzipiert Ausstellungen beispielsweise zu „60 Jahre Flut“.
- Mit der im Haus ansässigen Freien Schule für Gestaltung (FSG) besteht eine sehr enge Kooperation und ein reger Austausch. An der FSG sind ca. 80 – 90 Studentinnen und Studenten eingeschrieben und es besteht von Beginn an eine enge Zusammenarbeit mit Agenturen als spätere potenzielle Arbeitgeberinnen und/oder Arbeitgeber.
- Um den Hof der Honigfabrik besser und jahreszeitenunabhängiger nutzen zu können, wurde während der Corona-Pandemie über Projektmittel eine Zeltüberdachung erworben, so dass beispielsweise die AFROVUSION mit bis zu 1.000 Teilnehmenden durchgeführt werden konnte.
- Der Kutter „Alte Dame“ wird derzeit repariert und soll bald wieder für Kinder- und Jugendangebote nutzbar sein.
- Im Erdgeschoss ist der Gastronomiebetrieb Café Pause beheimatet, der für viele die erste Anlaufstelle in der Honigfabrik bildet. Im Café Pause gibt es u.a. selbst gebackenen Kuchen und einen Mittagstisch, darüber hinaus erhält man hier auf fast jede Frage zur Honigfabrik eine Antwort. Das Café Pause dient vielen Gruppen und Initiativen darüber hinaus als Treffpunkt.
- Ein besonderes Projekt ist das sog. Pflanzenatelier: Ein Mann mit syrischem Migrationshintergrund zieht Pflanzen aus Syrien groß. Darüber hinaus forscht er an verschiedenen Fragestellungen wie beispielsweise „kann man Tau auffangen um die Wüsten zu bewässern?“ und gestaltet Kunstinstallationen.
Zu den Informationen von Frau Schulz gibt es folgende Anmerkungen/ Nachfragen:
- Auf die Nachfrage von Herrn Kaya erläutert Frau Schulz, dass eine intensive Kooperation mit Kita´s insbesondere während der Corona-Pandemie dahingehend bestand, dass diese die großen Räumlichkeiten nutzen konnten. Darüber hinaus finden auch Kurse zur musikalischen Früherziehung in der Honigfabrik statt. Generell beginnt die Angebote für Kinder ab dem Vorschulalter und geht bis etwa 13 Jahre.
TOP 5: Drei Anträge auf Mittel aus dem Verfügungsfonds
Es liegen drei Anträge auf Mittel aus dem Verfügungsfonds zur Abstimmung vor. Ein weiterer Antrag ging kurz vor der Sitzung ein (dieser soll in der November-Sitzung behandelt werden). Aufgrund beschränkter finanzieller Mittel, bereits geförderter Projekte und auch um zum Jahresende 2024 ggf. weitere Anträge unterstützen zu können, wurden in einem diskursiven Prozess vor der finalen Abstimmung maximale Fördersummen je Antrag erörtert. Diese orientieren sich an ca. 50% der beantragten Mittel.
Antrag 12/2024: M.u.k.a @ Kuka (Kirchenkreis HH-Ost; Lernort Kulturkapelle)
In den Herbstferien soll ein fünftägiges Ferienprogramm für Kinder und Jugendliche aus Wilhelmsburg im Lernort Kulturkapelle angeboten werden. Im Rahmen des Programms werden die Jugendlichen intensiv mit den Jugendlichen des M.u.k.a-Projekts aus Johannesburg zusammenarbeiten und das Stück „Tata Mandela beyond“ erarbeiten. Die Jugendlichen arbeiten gemeinsam an Szenen mit musikalischen und theaterpädagogischen Methoden, so dass ein gemeinsames Stück entsteht. Mit der Methode des „playback theatre“ und einer Vielzahl von spielerischen Zugängen erarbeiten die Jugendlichen gemeinsam ihre eigene Interpretation des Stücks.
Die Jugendlichen treten in den intensiven Austausch mit Jugendlichen aus Johannesburg und erhalten die Möglichkeit für intensive interkulturelle Erfahrungen und gemeinsames Arbeiten. Vertrauen, Beteiligung und Kreativität können wachsen, wenn auf die Bedürfnisse, Talente und Möglichkeiten der Jugendlichen eingegangen wird. Sie gestalten die Woche aktiv mit. Ziel und Wunsch der Organisatorinnen und Organisatoren ist es am Ende der Woche eine öffentliche Performance im Inselpark (KuKa oder Bürgerhaus) auf die Bühne zu bringen.
Die zur Abstimmung stehende Summe auf Mittel aus dem Verfügungsfonds beträgt 500,00 Euro (Förderung vom Gesamtprojekt: 6,05 %).
Über den Antrag stimmen die Anwesenden wie folgt ab:
Ja-Stimmen: 9, davon Vertreter:innen aus fünf Quartieren
Nein-Stimmen: 4, davon Vertreter:innen aus zwei Quartieren
Enthaltungen: 9, davon ein/e Vertreter:in aus einem Quartier und eine Partei (CDU)
Damit ist der Antrag bewilligt.
Antrag 13/2024: Gedenk- und Infotafel Rudolf Mokry (Mokryhuetten e.V.)
Vor 75 Jahren wurde Rudolf Mokry im KZ Sachsenhausen von Nazis ermordet. Unter dem Motto „Nie wieder, ist jetzt“ wollen wir historische Erzählungen von couragiertem Handeln gegen Rechte Ideologien und Gewalt als Anstoß für Erinnerung & Engagement gegen Rechts in Zeiten der Neuen Rechten in Deutschland, Hamburg und Wilhelmsburg geben. Die Gedenk- und Infotafel zu Rodulf Mokry informiert über sein Leben und sein Handeln. Die Tafel wird an der Hauswand des Hausprojekts GoMokry* und den dazugehörigen Offenen Räumen in Wilhelmsburg (M1) Ecke Mokrystr. /Vogelhüttendeich aufgehangen. Beteiligte sind: Hausprojekt GoMokry* GmbH, Mokryhuetten e.V. (M1, gemeinnützig) und die Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg.
Mit der Tafel wird ein weiterer Erinnerungsort bzw. -moment im Reiherstiegviertel geschaffen. Die Ecke Mokrystr. /Vogelhüttendeich ist stark frequentiert, die Tafel regt zum Innehalten an, zum Nachdenken und Austauschen. Die Tafel wird zu einer weiteren Station für „Streifzüge“ durch das Reiherstiegviertel. Das Straßenschild Mokrystr. wird durch die Tafel in historischen Kontext gesetzt und bietet nicht nur für die direkte Nachbarschaft einen neuen Auseinandersetzungsmoment mit den Folgen rechter Ideologie und Gewalt, sondern auch darüber hinaus.
Die zur Abstimmung stehende Summe auf Mittel aus dem Verfügungsfonds beträgt 400,00 Euro (Förderung vom Gesamtprojekt: 26,67 %).
Über den Antrag stimmen die Anwesenden wie folgt ab:
Ja-Stimmen: 17, davon Vertreter:innen aus acht Quartieren
Nein-Stimmen: Keine
Enthaltungen: 5, davon eine Partei (CDU)
Damit ist der Antrag bewilligt.
Antrag 14/2024: Nachbarschaftsunterstützung – Drucker (Wilhelmsburg Solidarisch)
Wilhelmsburg Solidarisch ist ein Stadtteilprojekt, in dem sich Menschen mit Alltagskonflikten gegenseitig unterstützen – sei es beim Schreiben von Anträgen und Bewerbungen oder durch Ämterbegleitung. Im vergangenen Jahr haben wir mit zwei Stadtteilversammlungen Initiativen und Einzelpersonen insbesondere vor dem Hintergrund der drohenden Wirkungen steigender Inflation zusammengebracht, mit dem Ziel, Ohnmacht entgegen zu wirken und gemeinsames Handeln zu stärken. Am wöchentlichen Bürotag können Menschen zusammenkommen und gemeinsam ihre Büro-Angelegenheiten erledigen. Den Raum dafür bietet der Infoladen in der Fährstraße 48, wo ein Computer, ein Drucker und das Faxgerät genutzt werden kann.
Den Bürotag gibt es seit mittlerweile acht Jahren. Der wöchentliche Termin wird von 10-20 Leuten besucht und folgt erfolgreich dem Gedanken „Gemeinsam können wir mehr erreichen“. Er ist vollständig selbstorganisiert und kostenlos. Niemand braucht Geld, um am Bürotag teilnehmen zu können und niemand verdient am Bürotag Geld. Die Infrastruktur mit zwei Computern und einem Drucker ist für Menschen, die zuhause nicht drucken können essentiell. Nun ist der Drucker kaputt gegangen und es ist kein Geld für ein neues Gerät vorhanden. Unser Wunschmodell EPSON EcoTank ET-16600 ist bekannt für seine Wartungsarmut und Langlebigkeit und kostet im Angebot 911,98 EUR.
Die zur Abstimmung stehende Summe auf Mittel aus dem Verfügungsfonds beträgt 400,00 Euro (Förderung vom Gesamtprojekt: 43,91 %).
Über den Antrag stimmen die Anwesenden wie folgt ab:
Ja-Stimmen: 17, davon Vertreter:innen aus sieben Quartieren
Nein-Stimmen: Keine
Enthaltungen: 3, davon ein/e Vertreter:in aus einem Quartier und eine Partei (CDU)
Damit ist der Antrag bewilligt.
(Im Jahr 2024 wurden bisher insgesamt 14 Projekte mit Mitteln aus dem Verfügungsfonds mit insgesamt 9.140,00 Euro unterstützt, so dass für das laufende Jahr für weitere Projektförderungen noch 941,32 Euro zur Verfügung stehen.)
TOP 6: Empfehlungsvorlage (Grundreinigung der Fußgängerbrücke beim S-Bahnhof Wilhelmsburg (Muharrem-Acar-Brücke)
Die Anwesenden erörtern die mit der Einladung zur Sitzung verschickte Empfehlung.
Empfehlungsvorlage Grundreinigung der Fußgängerbrücke beim S-Bahnhof / Busbahnhof Wilhelmsburg (Muharrem-Acar-Brücke):
Die Muharrem-Acar-Brücke zwischen dem östlichen Ausgang zur Bahnhofspassage und dem Gertrud-von-Thaden-Platz in Richtung Westen ist eine viel genutzte und stark frequentierte Fußgängerbrücke. Die Brücke ist häufig der erste Eindruck für Besucherinnen und Besucher vom Stadtteil, welche beispielsweise zum nahegelegenen Inselpark zu Sport- und Konzertveranstaltungen kommen oder diesen als Naherholungsgebiet nutzen.
Leider ist die Brücke, und insbesondere das Brückengeländer, sehr stark durch Graffiti, Sticker und Plakate beschmutzt. Darüber hinaus ist seit einigen Monaten eine immer stärkere Algenbildung an den Brückengeländern zu bemerken und deutlich sichtbar. Ebenso sind die Lämpchen am ohnehin schlecht beleuchteten Geländer (Gesichter sind insbesondere nachts und im Winterhalbjahr nicht zu erkennen) oftmals defekt, was an diesen zentralen Stellen zu erheblicher Unsicherheit führt. Als „Eingangstor“ in den Stadtteil sollte sich die Brücke in einem deutlich gepflegteren Zustand befinden.“
Der Beirat für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg regt daher den Regionalausschuss Wilhelmsburg/Veddel an sich dafür einzusetzen, dass der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) oder/und die sonst zuständigen Stellen eine Grundreinigung der Brücke vornimmt (möglichst in regelmäßigen Abständen 2 x jährlich). Dabei sollen sowohl der Bodenbelag als auch die Brückengeländer grundgereinigt und defekte Lämpchen ausgetauscht werden.
Über die Empfehlungsvorlage stimmt der Beirat für Stadtteilentwicklung wie folgt ab:
Ja-Stimmen: 15, davon Vertreter:innen aus sieben Quartieren
Nein-Stimmen: Keine
Enthaltungen: 1, davon aus einer Partei (CDU)
Damit ist die Empfehlung verabschiedet.
Top 7: Angebote Bildungszentrum Tor zur Welt
Herr Goroncy (Bereichsleitung Jugendhilfe & Familienförderung bei der BI Elbinseln gGmbH) und Teil der sogenannten Torhausgruppe gibt einen Überblick über die unterschiedlichen Angebote im Bildungszentrum Tor zur Welt:
- Im Bildungszentrum Tor zur Welt arbeiten diverse Institutionen, Einrichtungen und Träger wie u.a. mehrere Schulen, eine Kita, ein freies Kindertheater und verschiedene Anbieter von Erwachsenenbildung und -beratung eng verzahnt und vernetzt zusammen.
- In der Torhausgruppe sind insbesondere die nichtschulischen Partner zusammengeschlossen. Die meisten Mitglieder dieser Gruppe sind Mieter im Torhaus im 1. Obergeschoss. Thematisch vereint die Gruppe die Erwachsenenbildung und -beratung sowie die Elternarbeit. Einrichtungen und Träger, die Angebote vorhalten, sind u.a. die Volkshochschule, die Weiterbildungsberatung der FHH für Erwachsene, sog. Jobcoaches insbesondere für Eltern ohne Berufsabschluss (Hilfe bei der Anerkennung von Zeugnissen und Erstellung von Bewerbungsunterlagen etc.), Verikom mit der Sozialberatung sowie die Elternschule.
- Ein weiteres wichtiges Angebot ist das Projekt Inselmütter Wilhelmsburg / Veddel, welches im Bildungszentrum Tor zur Welt über eigene Räumlichkeiten verfügt und sehr eng mit den anderen Einrichtungen kooperiert. Es ist ein präventives Angebot der Familienförderung für migrantische Mütter in Wilhelmsburg und auf der Veddel.
- Seit Mitte 2024 ist darüber hinaus das Projekt StoP-Stadtteile ohne Partnergewalt zusätzlich zum bisherigen Projektgebiet im Reiherstiegviertel auch im Bildungszentrum ansässig und im Bahnhofs- und Korallusviertel aktiv. Das Projekt versucht Bewohnerinnen und Bewohner über Partnerschaftsgewalt aufzuklären, sie über Nachbarschaftsangebote zu informieren und ihnen Hilfs- und Unterstützungsangebote anzubieten. Ziel ist es dabei auch das Thema Gewalt in der Partnerschaft besprechbarer zu machen, so dass dies kein Tabuthema mehr ist.
Zu den Informationen von Herrn Goroncy gibt es folgende Anmerkungen/ Nachfragen:
- Ein Gast erkundigt sich nach dem baulichen Zustand der Gebäude des Bildungszentrums, dieses sei schließlich ein Vorzeigeneubauprojekt im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) im Jahr 2013 gewesen. Dazu erklärt Herr Goroncy, dass die Gebäude zwar insgesamt in einem akzeptablen Zustand seien, es jedoch auch einige Mängel gebe wie beispielsweise eine zwar eigentlich sehr gute Dämmung, wodurch es im Sommer jedoch zu warm werde, dass die Lüftung nicht immer ausreichend funktioniert, Kabel teilweise falsch verlegt wurden, so dass keine getrennte Abrechnung möglich sei oder die sehr lauten Klingelgeräusche der Schule in den Beratungsräumen deutlich hörbar seien.
- Herr Goroncy erläutert auf Nachfrage, dass viele der Beratungs- und Unterstützungsangebote nicht dauerfinanziert und in der Regelförderung seien, sondern kontinuierlich, oftmals alle zwei Jahre neue Projektförderanträge gestellt werden müssen. Eine Regelfinanzierung von längerfristigen Projekten sei aber erstrebenswert, da durch die derzeitige Situation große Unsicherheit auf allen Seiten bestehe. Durch die Notwendigkeit entsprechend überwiegend mit befristeten Arbeitsverträgen zu agieren sei es darüber hinaus auch schwierig motiviertes Fachpersonal zu gewinnen.
Top 8: Aktuelles aus den Quartieren
Zustand Straßen und Gehwege: Mehrere Beiratsmitglieder weisen darauf hin, dass Straßen sowie Rad- und Gehwege vielfach in einem sehr schlechten Zustand seien und durch Schlaglöcher etc. gefährlich und ein Unfallrisiko darstellten. Beispielsweise der Fahrradweg im Bereich der Kirchdorfer Straße, die Straße Jeneseiter Deich sowie die Fußwege im Bereich Katenweg. Es wird vereinbart, dass die Quartiersvertreter:innen im Vorgriff der nächsten Sitzung die jeweiligen Quartiere begehen und die Schäden aufnehmen, so dass die Hinweise gebündelt an die Geschäftsstelle zur Weiterleitung übergegen werden können.
Baustellenkarte Hamburg: Die Freie und Hansestadt Hamburg stellt unter https://www.hamburg.de/verkehr/stau-und-baustellen/baustellen eine Übersicht über die Standorte aktueller Baustellen auf den Bundesfern- und Hauptverkehrsstraßen in Hamburg zur Verfügung.
Empfehlungsvorlagen Situation Reiherstiegviertel: Herr Türker kündigt zur nächsten Sitzung die Vorbereitung mehrerer Empfehlungsvorlagen bzgl. verschiedener Themenkomplexe im Reiherstiegviertel an.
Top 9: Rückmeldungen aus dem Bezirksamt
Regionalbeauftragte/r Wilhelmsburg/Veddel: Frau von Busch informiert, dass sich ihre Zuständigkeiten innerhalb des Bezirksamtes Hamburg-Mitte geändert haben und sie daher seit 1.07.2024 nicht mehr als Regionalbeauftragte für den Beirat für Stadtteilentwicklung als Ansprechpartnerin zur Verfügung steht. Sie bedankt sich für die gute und zielgerichtete Zusammenarbeit und wünscht dem Beirat weiterhin spannende Sitzungen und gutes Gelingen! Herr Holler drückt sein Bedauern aus und bedankt sich stellvertretend für den gesamten Beirat ausdrücklich bei Frau von Busch für die geleistete Tätigkeit.
Top 10: Rückmeldungen aus dem Regionalausschuss
Herr Weinreich erklärt, dass sich die Fachausschüsse der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte zeitnah nach Bildung einer neuen Regierungskoalition konstituieren werden.
Top 11: Termine / Sonstiges
„Es wird heiß hier … Die Rolle der Stadtteilbeiräte im Klimawandel”: Herr Baumgarten informiert, dass das Netzwerk der Hamburger Stadtteilbeiräte am Samstag, 21. September 2024 ein Workshop- und Netzwerk-Treffen für die Stadtteilbeiräte zum Thema Klima/Klimawandel etc. in den Räumen der Patriotischen Gesellschaft Hamburg durchführt. Das Treffen richtet sich an alle Hamburger Beiräte, eingeladen sind darüber hinaus Klimagruppen, – initiativen und -projekte auf lokaler Ebene.
Themen im Beirat für Stadtteilentwicklung: Ein Gast regt an, in einer der nächsten Sitzungen die Thematik „was war gut, was war schlecht und wie nachhaltig wirkt die IBA in Wilhelmsburg“ mit Vertreterinnen und Vertretern der IBA Hamburg GmbH zu erörtern.
Die nächste Sitzung des Beirates finden statt Mittwoch, 20. November 2024, um 18.30 Uhr. Eine gesonderte Einladung erfolgt ca. zwei Wochen vor der Sitzung.
Protokoll: Michael Schöndienst, plankontor, in Abstimmung mit dem Vorstand des Beirates für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg und der Regionalbeauftragten im Bezirksamt Hamburg-Mitte.
plankontor Stadt & Gesellschaft GmbH Regionalbeauftragte SR13
Michael Schöndienst Denise von Busch